LOMO – The Language of Many Others

Im Zentrum von „LOMO – The Language of Many Others“ steht der 17-jährige Karl, ein Jugendlicher aus gutem Hause in Berlin. Der Film beginnt mit der Darstellung seines privilegierten Lebens, das jedoch von einer tiefen Langeweile und Richtungslosigkeit geprägt ist. Karls Interesse konzentriert sich vornehmlich auf seinen Blog, wo er Einblicke in sein Familienleben gibt und damit eine internationale Gefolgschaft anzieht. Als seine Eltern von der ungefragten Veröffentlichung ihres Privatlebens erfahren, verschärft sich der Konflikt zwischen ihnen.

Lomo - The Language of Many Others
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Jonas Dassler, Lucie Hollmann, Eva Nürnberg (Schauspieler)
  • Julia Langhof (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Ankunft der neuen Mitschülerin Doro bringt eine Wende in Karls Leben. Ihre Beziehung, die schnell intensiv wird, endet jedoch abrupt und hinterlässt bei Karl tiefe Verletzungen. Seine Reaktion darauf – das Teilen eines intimen Videos – führt zu weitreichenden Konsequenzen. Der Film zeichnet nicht nur Karls Weg durch persönliche und soziale Krisen nach, sondern beleuchtet auch die Rolle der digitalen Welt in der modernen Jugendkultur. Die Interaktion mit seinen Followern nimmt zunehmend Einfluss auf sein reales Leben und führt zu einer Reihe unvorhersehbarer Ereignisse.

Drehorte, Regie und Besetzung von „LOMO“

LOMO – The Language of Many Others“ wurde von Julia Langhof inszeniert und markiert ihr Spielfilmdebüt. Geschrieben haben das Drama Thomas Gerhold und Julia Langhof. Martin Heisler und Eva Kemme produzierten den Film. Für die musikalische Untermalung sorgte Torsten Reibold, während Michal Grabowski die Kameraführung übernahm. Der Schnitt erfolgte durch Thomas Krause und Halina Daugird. Der Film, der dem Genre Drama angehört, erzählt mit einer Länge von 101 Minuten und einer FSK 12, die Geschichte des Protagonisten Karl, gespielt von Jonas Dassler. Weitere Rollen in der Besetzung übernahmen Lucie Hollmann als Doro, Eva Nürnberg als Anna und Karl Alexander Seidel als Paul. Marie-Lou Sellem, Peter Jordan und Julika Jenkins übernahmen weitere Rollen.

Das Filmdrama feierte seine Premiere auf dem 35. Filmfest München im Jahr 2017 und startete am 12. Juli 2018 in den deutschen Kinos. Gedreht wurde der Film zwischen dem 1. September und dem 10. Oktober 2015 in Berlin. „LOMO“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Förderpreis Neues Deutsches Kino für das beste Drehbuch beim Filmfest München und den Götz George Nachwuchspreis für Jonas Dassler. Des Weiteren gewann es den Michael Ballhaus Preis für die beste Kamera sowie Preise für die beste Filmmusik und den besten Nachwuchsdarsteller.

Handlung vom Film „LOMO – The Language of Many Others“

Der 17-jährige Karl lebt in Berlin in einem wohlhabenden Elternhaus. Seine Eltern sind erfolgreiche Architekten, seine Zwillingsschwester Anna hat feste Karrierepläne. Karl dagegen zeigt wenig Interesse an seiner Zukunft. Er widmet sich seinem Blog „The language of many others“, auf dem er Familienalltag teilt, was weltweit Anklang findet. Als seine Eltern entdecken, dass er sie ungefragt bloßstellt, verschlechtert sich ihr Verhältnis, besonders mit seinem Vater. Karl begegnet seinem Lehrer, der ihm eine letzte Chance für das Abitur bieten will, mit Renitenz und Überheblichkeit.

Die Ankunft einer neuen Mitschülerin, Doro, weckt Karls Interesse. Sie kommt aus ähnlich privilegierten Verhältnissen und zeigt sich von ihrer Welt ebenso unbeeindruckt. Ihre kurze Beziehung endet abrupt, als Doro Karl verlässt, was ihn tief verletzt. In einem Moment der Verunsicherung postet Karl ein intimes Video von ihnen, was große Empörung auslöst. Selbst als Konsequenzen drohen, zeigt Karl kein Bedauern. Die Situation eskaliert, als sein Vater sein Handy vernichtet, doch seine Online-Gemeinschaft stellt ihm rasch Ersatz zur Verfügung.

Fiasko beim Abiball

Karls Verhalten auf seinem Blog nimmt zunehmend selbstzerstörerische Züge an. Er lässt sich von den Anweisungen seiner Follower leiten, selbst als diese drastische Maßnahmen ergreifen, um Karls Eltern beruflich zu unterstützen. Eine Erpressung führt dazu, dass Doros Mutter, die bei einer wichtigen Vergabeentscheidung mitwirkt, ihre Meinung ändert. Doro und Karl nähern sich wieder an, doch der Schein trügt. Auf dem Abiball offenbart sich die ganze Tragik: Karls Vater erfährt von der erzwungenen Entscheidung und macht seinen Sohn dafür verantwortlich, was zu einem öffentlichen Eklat führt.

Der Abiball endet in einem Fiasko. Doro distanziert sich von Karl, nachdem sein Vater ihn vor allen geschlagen hat. Karl flüchtet und gerät auf eine gefährliche Straße. Seine Follower, die das Drama live mitverfolgen, geben ihm widersprüchliche Anweisungen. Karl, verloren in der digitalen Zuneigung seiner Online-Gemeinschaft, begibt sich auf einen gefährlichen Weg. Schließlich bricht er zusammen. Was mit ihm geschieht, bleibt ungewiss. Die Geschichte endet offen und lässt Raum für Interpretationen über die Konsequenzen von Karls Handlungen und die Macht sozialer Medien.

Filmkritik von „LOMO – The Language of Many Others“

Lomo – The Language of Many Others“ ist ein Film, der sich mutig an der Schnittstelle zwischen klassischem Erwachsenwerden und den Tiefen des Internets bewegt. Julia Langhof gelingt es jedoch nicht vollständig, diese beiden Welten überzeugend zu verbinden. Der Film schwingt zwischen den alltäglichen Herausforderungen eines privilegierten Jugendlichen und seiner Flucht in eine Online-Community. Während Jonas Dassler in seiner Rolle bemüht ist, fehlt es dem Charakter an der nötigen Tiefe, um das Publikum nachhaltig zu fesseln. Die Darstellung neigt zu Stereotypen, die eine echte Auseinandersetzung mit den Charakteren erschwert. Zudem wirkt die Verknüpfung der persönlichen Schicksale mitunter konstruiert, was die Glaubwürdigkeit der Handlung beeinträchtigt.

Auf der anderen Seite bietet der Film durchaus Momente, in denen er sein Potenzial aufblitzen lässt, besonders in den Szenen, die sich auf das Verhältnis zwischen Karl und seiner Schwester konzentrieren. Die Passagen, in denen Karl seine innere Welt und seinen Drang nach Verbindung ausdrückt, gehören zu den stärksten des Films. Doch selbst diese Lichtblicke können nicht über das grundlegende Problem hinwegtäuschen, dass der Film in seiner Gesamtheit nicht schlüssig ist. Die Versuche, eine Brücke zwischen der realen und der virtuellen Welt zu schlagen, enden oft in Verwirrung statt in Erkenntnis. „Lomo“ wagt zwar den Schritt in Richtung einer innovativen Erzählweise, bleibt aber letztlich hinter seinen Ambitionen zurück.

Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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